Gedenkstätte des Völkermordes an tschechischen und mährischen Roma.
Das Lager Lety war anfangs ein Arbeitsstraflager, später auch Sammellager und sog. Zigeunerlager während des Zweiten Weltkriegs, das am Rande der Gemeinde Lety bei Písek errichtet wurde.
Die offiziellen Bezeichnungen des Lagers änderten sich abhängig von dessen Funktion. Das Lager wurde am 8. August 1940 als Arbeitsstraflager gegründet. Ab dem 9. März 1942 wurde hier ein Sammellager mit Rückwirkung seit Januar 1942 errichtet. Die Bedingungen der Internierung im Sammellager waren mit dem Arbeitsstraflager vergleichbar – die internierten Roma stellten die Minderheit dar. Auch die Zusammensetzung der Häftlinge verändert sich. Es handelt sich um die von Protektoratsämtern für Zigeuner gehaltenen Personen, also vor allem um tschechische Roma. Die wurden hier unter unmenschlichen Bedingungen gehalten und meistens starben sie hier oder später in anderen Konzentrationslagern. In der zweiten Hälfte der 40er Jahre brannte das Lager aus und wurde nicht mehr benutzt. An derselben Stelle wurde in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts ein Landwirtschaftsbetrieb – Massenschweinemast erbaut. In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde am Schweinestall ein Denkmal errichtet, im Ausgust 2017 entschied die Regierung über den Kauf des Schweinestalls von seinem Besitzer, dessen nachfolgenden Abbruch und Bau einer Gedenkstätte. Seit April 2018 verwaltet das Museum der Roma-Kultur das Areal des ehemaligen Schweinestalls sowie das Kulturdenkmal Lety (seit Januar 2018). Am 4. September kam es zum Widerruf des Regierungsbeschlusses, die Freistellung der Mittel für den Abbruch und archäologische Untersuchung wurde genehmigt.
Nach dem Ende der archäologischen Untersuchung sollen die Gebäude der Schweineställe abgerissen und eine ausgedehnte Gedenkstätte gebaut werden, die den Besucher mithilfe modernster Technologien durch das ganze ehemalige Lager führt.