Erste christliche Kirche in Böhmen.
Levý Hradec erstreckt sich auf der Fläche eines hohen Felsenvorsprungs über der Vltava (Moldau) und sein Gebiet wurde bereits in der Urzeit besiedelt. An der Wende des 8. und 9. Jahrhunderts entstand hier eine befestigte slawische Fliehburg, die wahrscheinlich zum ältesten Sitz der Przemysliden wurde. Fürst Bořivoj I., der erste historisch nachgewiesene böhmische Fürst aus dem Geschlecht der Przemysliden, gründete hier im 9. Jahrhundert die erste bekannte christliche Kirche in Böhmen.
An ihrer Stelle steht heute die barockisierte gotische Kirche St. Klement. Am Ende des 9. Jahrhunderts übertrugen die Przemysliden ihren Sitz auf die Prager Burg, aber Levý Hradec blieb bis zum 13. Jahrhundert ein wichtiges Verwaltungszentrum des Przemysliden-Staates. Seine privilegierte Stellung bestätigte auch die Wahl des Slavnikiden Adalbert von Prag (Vojtěch) zum zweiten Prager Bischof; er wurde im Jahr 982 gerade in der hiesigen Kirche gewählt. Die umfangreiche archäologische Untersuchung in den Jahren 1939–1955 entdeckte unter anderem auch Reste von mächtigen Befestigungsmauern und Bauten.
An die Bedeutung dieses Ortes erinnert uns ein Lehrpfad.
Foto-Quelle: theavoae (CC BY 2.0), Ondřej Pospíšil (CC BY-SA 2.0)