Der Böhmerwald (Šumava) lebt trotz des Borkenkäfers auf
Alles Böse ist zu etwas gut.
Nach mehr als hundert Jahren erschien im Böhmerwald (Šumava) der rare Flachkäfer (Peltis grossa) wieder. Der Käfer wurde bereits voriges Jahr zufällig entdeckt, als ihn Wissenschaftler in einer Lockstofffalle in der Nähe des Bärensteigs gefunden haben.
Der Flachkäfer kommt in Tschechien nur im Sophien-Urwald (Žofínský prales), in den Beskiden und jetzt auch im Böhmerwald vor. Er ist sehr anspruchsvoll auf optimale Lebensbedingungen. Der Flachkäfer braucht nämlich abgestorbene stehende Torsos von Fichten und Tannen. Die Bäume müssen mindestens zehn Jahre trocken sein und müssen in der Sonne stehen. Solche Bedingungen sind jetzt dank dem Borkenkäfer auch im Böhmerwald. Gerade in der Umgebung des Dreisesselbergs (Třístoličník), wo der Flachkäfer entdeckt wurde, sind jetzt viele trockene Stämme.
Der Flachkäfer ist nicht der einzige, der wiedererschienen ist. Ein weiterer Käfer ist der Rindenschröter, der ebenfalls totes Holz braucht, am besten verfault. Der Rindenschröter kam im Böhmerwald immer vor, aber nur an bestimmten Orten und beschränkt.
Der „Kahlschlag“, der nach dem Borkenkäfer blieb, bildete schließlich ideale Bedingungen für neue Bewohner des Böhmerwaldes.